biometric copy I



Vorgabe für die Auftragsarbeit ist das Gebot "Du sollst dir kein Bildnis machen." Das Gebot eröffnet Themen zur Manipulation durch Bilder und suggeriert eine Vielfalt an Möglichkeiten der Darstellung. Die Manipulation tritt in "biometric copy" vor allem in den computerbearbeiteten Charakteren zum Vorschein. Da die Bilder Paare bilden, wie dick und dünn, werden typische Erwartungsbilder aufgerufen, die die Voreingenommenheit bezüglich von Abbildungen aufgreift. In Kombination mit Mose 1:27 (,,Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde.") bekommt das Abbildverbot eine neue Dimension. Man könnte soweit gehen, in jedem Menschen ein Stück göttliches Abbild zu finden. Dem schließe sich die Gleichheit aller Menschen und ihrer Rechte auf Erden an.

Die strenge und relativ ausdruckslose Pose auf den Porträts ist dem Bezug zur biometrischen Datenerfassung geschuldet. Diese Technik zur Identifizierung aller gespeicherten Personen wird durch die Unterschiedlichkeit der Personen bei gleichbleibenden biometrischen Daten gebrochen. Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Alter, sozialer Stand ... spielen so keine Rolle mehr.

Zu sehen ist die 18-teilige Serie in der Dauerausstellung "plusminus10" des Bibelzentrums in Barth.