biometric copy II



Die Idee zur 12-teiligen Fotoserie biometric copy II entstand mit der Einführung der biometrischen Datenerfassung bei Passbildern. Mithilfe einer Software kann nun jede im System erfasste Person über Kameraaufnahmen identifiziert werden.

Mit den vielen anderen Daten, die in sozialen Medien einsehbar sind, wäre es nicht nur möglich, ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen, sondern auch die politische Einstellung relativ klar einzuordnen.

Die einstige Anonymität in der Masse schwindet. Wer bildlich erfasst ist, kann identifiziert werden und lässt mit Bekanntwerden des Namens meist auch in seine Aktivitäten blicken.

 

In biometric copy II werden Identität und politische Zugehörigkeit durch die Inszenierung von 12 verschiedenen Protestbewegungen hinterfragt. Ein und dieselbe Person mit biometrisch identischen Gesichtsmaßen schlüpft in allen Bildern nur in eine andere Rolle. In diesem inszenierten Rollenspiel variieren Symbole und mediale Codes mit der Darstellungsweise bekannter Renaissancegemälde. In einer Art repräsentativer Überhöhung als Gemälde zeigt die Gegenüberstellung verschiedener, zum Teil gegensätzlicher Protestbewegungen ihre Gleichzeitigkeit.